St. Georg in Badbergen gehört zu den ältesten Kirchen im Osnabrücker Land. Die Kirche wurde noch bis ins 19. Jahrhundert als Simultankirche genutzt. Insgesamt 200 Jahre lang teilten sich katholische und evangelische Christen und Christinnen die Kirche. Der Bau des Taufsteins ist ein Relikt aus dem Simultaneum. Das Taufbecken ist geteilt, so dass jede Konfession ihr eigenes Taufwasser darin hatte und das Wasser sich nicht mischen konnte. Heute verstehen wir gerade die Taufe als das verbindende Sakrament zwischen der katholischen und evangelischen Kirche.
Der Bildhauer Karl Allöder übernahm Originalelemente des Altars aus dem 17. und 18. Jahrhundert und setzte sie zu einem neuen Altar zusammen. Die Bilder des Abendmahls und der Kreuzigung, sowie die Skulptur Jesu Christi, des Auferstandenen, sind Zeugnisse der katholischen und evangelischen Tradition. Die verbindenden Anteile der Konfessionen finden in der Badberger Kirche Platz und Raum.
Die Kanzel besteht aus einer plastisch dargestellten Bildfolge, in der die Geburt und Kindheit Jesu filigran und detailliert dargestellt werden. Der Bildhauer Adam Stenelt erschuf die Bildfolge in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Interessanter Weise müssen die Bilder bei Umbauten oder Renovierungen in ihrer Abfolge verwechselt worden sein. Vielleicht mögen Sie selbst einmal schauen, welche Bilder vertauscht wurden?
Die Kirche St. Georg in Badbergen ist ein besonders vielschichtiger Ort der Kirchengeschichte.